KZ-Bordelle: Teil des NS-Terrors, Teil der Geschichte sexueller Gewalt gegen Frauen /online
Als Christa Paul in den 90er Jahren über die Lagerbordelle in den KZ forschte, war dieses Thema so tabuisiert, dass die Existenz systematischer erzwungener Prostitution als Teil des NS-Terrors in den Lagern weitgehend unbekannt war. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Bordelle und mit ihnen die darin misshandelten Frauen bewusst aus der Erinnerung verdrängt.
Dabei hatte sich bis zum Kriegsende der NS-Staat zum größten Bordellbetreiber Europas mit einem flächendeckenden Netzwerk staatlich errichteter Bordelle entwickelt. Von 1942 bis 1945 wurden nach Himmlers Anweisungen auch in den 10 großen Konzentrationslagern – darunter Dachau – Häftlingsbordelle errichtet.
Unsere Veranstaltung informiert über die Lagerbordelle und ihre Funktion. Christa Paul lässt in ihrem Vortrag die damals betroffenen Frauen durch Tonaufnahmen zu Wort kommen. Zusammen mit Manuela Schon suchen wir nach den Gründen des organisierten Schweigens zu dieser besonderen Gewalt gegen Frauen und thematisieren die Rolle dieser spezifischen sexuellen Gewalt im Geschlechterverhältnis.
Referentinnen:
Prof. Dr. Christa Paul ist Professorin für die Praxis der Sozialen Arbeit an der Northern Business School Hamburg. Zu ihren Publikationen gehören u.a.: Zwangsprostitution. Staatlich errichtete Bordelle im Nationalsozialismus. Edition Hentrich, Berlin 1994, und Anpassung und Selbstbehauptung, Eine identitätstheoretische Studie zur Fürsorge in den Jahren 1936 bis 1956.
Manuela Schon ist Soziologin mit den Schwerpunkten Soziale Ungleichheit und geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen, darunter Prostitution und der Prostitutionspolitik in Deutschland. Zu ihren Veröffentlichungen gehört Ausverkauft! Prostitution im Spiegel von Wissenschaft und Politik, Tredition, 2021.
Anmeldung zur Teilnahme per Zoom:
kofra-projekt@mnet-online.de
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Der Zoom-Link ist ab 18:30 Uhr freigeschaltet – der „Online-Raum“ kann also schon ab 18:30 Uhr betreten werden.
Wir möchten Sie bitten, bei Möglichkeit vor 19 Uhr beizutreten.
Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass das Einlassprozedere viel Zeit in Anspruch nimmt.
Bitte geben Sie beim Einlass Ihren vollständigen Vor- und Nachnamen an.
Personen mit unvollständigen Angaben können wir leider nicht eintreten lassen.
Während der Veranstaltung schalten Sie bitte Ihr Mikrofon aus.
Fragen können über den Chat gestellt werden und werden am Ende des Vortrags beantwortet.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Kooperation!
Dr. Inge Kleine für den AK Stop Sexkauf
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Im Rahmen der Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
In Kooperation mit Kurt-Eisner-Verein/Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern
und TERRE DES FEMMES e.V., Städtegruppe München.
Veranstaltende*r: KOFRA e.V.
Eintritt: nein
Kategorie:
Kontakt: Claudia Mayr 089 / 201 04 50