ANKER-Zentren – Die bayerischen Abschiebelager
Mit dem sogenannten „Masterplan Migration“ der Bundesregierung wurde 2018 die Einführung der ANKER-Zentren (Ankunft – Entscheidung – Rückführung)
auf den Weg gebracht. Damit machte der damalige bayerische Ministerpräsident Horst
Seehofer die bereits seit 2015 in Bayern bestehenden Transitzentren und Sonderlager
zum „Exportschlager“ der Asyl- und Integrationspolitik auf Bundesebene.
Der Bayerische Flüchtlingsrat, Ärzte der Welt, unserVeto Bayern, Solwodi und Bewohner*innen aus bayerischen ANKER-Zentren ziehen nach einem Jahr ihres Bestehens kritisch Bilanz. Ihr Schluss: ANKER-Zentren machen Gesunde krank und Kranke kränker und sind Orte struktureller und persönlicher Gewalt, an denen die Sicherheit der Bewohner*innen nicht gewährleistet werden kann. Viele von ihnen wissen nichts über das Asylverfahren und ihre Rechte hierbei. Die Verfahren selbst werden in verkürzter Form durchgeführt. Die Asylverfahren werden in
Schnellverfahren durchgeführt, in denen die Qualität der Verfahren auf der Strecke bleibt. Wem es gelingt, gegen die Ablehnung durch das BAMF zu klagen, wartet viele Monate und Jahre auf den Ausgang des Gerichtsverfahrens. Unterbringungsdauern über 18 Monate sind an der Tagesordnung.
Über die aktuelle Situation in den Ankerzentren, die Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit einer juristischen Beratung der Geflüchteten in den Ankerzentren und über die Arbeit von ANKER-Watch berichten und diskutieren
- Anna Frölich, Rechtsanwältin mit dem Schwerpunkt Asyl-/Ausländerrecht und aktiv in der Rechtshilfe für Ausländer*innen München
- Julian Rapp, Projektleiter des Infobus-Projekts Ingolstadt und Anker-Watch
Raum: Großer Saal E01+Foyer
Veranstaltende*r: Rechtshilfe für Ausländer*innen München e.V., Interkulturelles Forum e.V., Anker-Watch
Eintritt: Frei
Kategorie:
Kontakt: Anna Regina Mackowiak, rechtshilfe@einewelthaus.de