Mexiko schreit nach Recht und Gerechtigkeit
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Leider ist es uns nicht gelungen, kurzfristig einen Vertreter der Studenten aus Ayotzinapa nach Deutschland einzuladen. Stattdessen berichtet der Psychologe und ehemalige Gewerkschaftssprecher Ricardo Velázquez über die aktuelle Lage in Mexiko. Mittels einer Skype-Videokonferenz wird er während der Veranstaltung einen Studenten aus Ayotzinapa interviewen.
Bei einem Angriff der Polizei auf Lehramtsstudenten aus der Ortschaft Ayotzinapa wurden am 26. September 2014 in der Nachbarstadt Iguala, im mexikanischen Bundesstaat Guerrero sechs Menschen getötet. Mehr als 20 Menschen wurden durch Schusswaffen verwundet und 43 Studenten wurden verhaftet, welche seither verschwunden sind. Nach Angaben von festgenommenen Polizisten wurden die 43 Studenten dem örtlichen Drogenkartell „Guerreros Unidos“ übergeben. Die mexikanische Regierung sagt, dass der Bürgermeister von Iguala und seine Frau, die Verantwortlichen für das Verschwinden der 43 Studenten sind. De facto handelt es sich aber um ein Staatsverbrechen. Weder die Bundespolizei noch das Militär haben die Studenten vor den massiven Angriffen der lokalen Polizei verteidigt.
Zeugenaussagen zufolge hatte ein Konvoi des Bundesheeres die Schießerei aus der Ferne beobachtet. Eine Militärkaserne – nicht weit entfernt vom Ort des Geschehens – weigerte sich Krankenwagen für die Verletzten zu rufen. Das Militär gab einfach die Schuld den Studierenden.
Die Institutionen der EU sowie die europäischen Regierungen sind der mexikanischen Regierung bei ihren Schadensbegrenzungsmanövern zur Hilfe geeilt, statt die gravierenden Menschenrechtsverletzungen zu verurteilen.
Das systematische Versagen der Staatsorgane bei den Ermittlungen hat das mexikanische Volk aufgerüttelt. Die Familien der verschleppten Studenten machten sich auf die Suche nach den 43 Söhnen, unabhängig vom Staat. Die Proteste erstrecken sich mittlerweile über ganz Mexiko und inzwischen sind die Proteste auch weltweit – Dank der mexikanischen Diaspora und ihren lokalen Unterstützer/innen– nicht mehr zu überhören.
Ein Vertreter der Studierenden aus Ayotzinapa, welcher die Polizeiangriffe am 26. September 2014 überlebt hat, besucht uns in München auf der Suche nach Unterstützung.
- Wir fordern, dass die in der Regierung und im System von Mexiko verankerte Straflosigkeit, Korruption und Vetternwirtschaft endlich beendet wird!
- Wir fordern, dass die deutsche Bundesregierung die Zusammenarbeit mit dem korrupten Staat Mexiko überdenkt und gegebenenfalls solange beendet, bis rechtsstaatliche Zustände im Land garantiert sind!
Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Großer Saal E01
Veranstaltende*r: Pacta Servanda e. V. ++ #Yo soy 132 ++ Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit e. V. / Die Veranstaltung wird gefördert von Engagement Global (www.engagement-global.de) aus Mitteln des BMZ (www.bmz.de)
Eintritt: frei
Kategorie: Keine Kategorien
Kontakt: info@pactaservanda.org